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Andreas Hofer


Leben

In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die französischen Truppen unter Napoleon.

Tirol stand infolge der Niederlage Österreichs im Dritten Koalitionskrieg seit 1805/1806 wieder unter bayerischer Herrschaft (Pressburger Frieden). Die Bayern begannen in der neuen bayerischen Provinz Tirol eine Reihe von Reformen durchzuführen, wobei vor allem die Missachtung der alten Tiroler Wehrverfassung (Landlibell Kaiser Maximilians I. von 1511) und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgten (Minister Maximilian von Montgelas). Gerade die massiven Eingriffe in das religiöse Leben (Verbot von Christmette, Prozessionen und Wallfahrten, Rosenkranz etc.) führten zum so genannten Kirchenkampf des Klerus und der einfachen Bevölkerung. Dazu zählt auch der dem Aufstand unmittelbar vorangegangene Aufruf von Pater Joachim Haspinger, sich der von der bayrischen Besatzung auch für Tirol eingeführten Pockenimpfung mit Gewalt zu widersetzen, da es den Menschen nicht zustehe, sich auf diese Weise in Gottes Plan einzumischen. Somit richtete sich die Aufstandsbewegung nicht nur gegen Besatzung und Fremdherrschaft, sondern trägt auch deutlich Züge eines antimodernen Kampfes gegen die Ziele der Aufklärung.

Die Zwangsaushebung von Rekruten für die Bayerische Armee führte schließlich zum Aufstand, der am 9. April 1809 in der Tiroler Hauptstadt Innsbruck begann. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Bereits am 11. April konnte er sich bei Sterzing gegen die Bayern durchsetzen, am 12. April kam es zu Kampfhandlungen um Innsbruck, und schon am 14. April konnten die Österreicher in Innsbruck einziehen. Den bayerischen und französischen Truppen gelang es aber, Teile Tirols wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und Innsbruck einzunehmen. Nachdem sich am 13. Mai die bayerisch-französischen Truppen in einer blutigen Schlacht bei Wörgl durchgesetzt hatten, kam es am 25. Mai und 29. Mai zu zwei Schlachten am Bergisel, wobei sich die bayerischen Truppen am 29. Mai geschlagen ins Unterinntal zurückziehen mussten. Es folgte der Znaimer Waffenstillstand mit erneuter Besetzung Tirols durch napoleonische Truppen. Dem Aufruf zum Landsturm folgte ein erneuter Sieg am 13. August 1809 (15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung von General Levèbvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber), nach dem Andreas Hofer als Oberkommandant von Tirol in der Hofburg in Innsbruck residierte.

Der Friede von Schönbrunn, der in Tirol unbestätigt war und als Betrug galt, motivierte Hofer, trotz der Warnung Daneis, erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler am Bergisel endete. Ein weiterer Aufruf zum Widerstand vom 11. November hatte wenig Wirkung. Hofer musste flüchten, wurde von Franz Raffl verraten und am 28. Jänner 1810 auf der Mähderhütte der Pfandleralm (Alm des Prantacher Hofs gegenüber St. Martin in Passeier) gefangengenommen. Danach wurde er nach Mantua in Oberitalien geführt, vor ein Kriegsgericht gestellt und am 20. Februar 1810 erschossen.

Seine letzten Worte sollen "Franzl, Franzl, das verdank ich dir!" gewesen sein. Hiermit bezog er sich auf Franz I., seit 1804 Kaiser, der auf die Seite Napoleons übergetreten war. Es wird aber auch berichtet, Hofer habe, nachdem die erste Exekutionssalve das Ziel verfehlte, ausgerufen: „Ach, was schießt Ihr schlecht!“. Für den Ursprung dieses Gerüchts, das die Kampfkraft der eigenen Tiroler Schützen hervorhebt, gibt es keinerlei historische Belege. Das Lied Zu Mantua in Banden ist die Landeshymne des österreichischen Bundeslandes Tirol. Der Text stammt von dem 1803 in Marieney im sächsischen Vogtland geborenen und 1867 in Oldenburg verstorbenen deutschen Dichter Julius Mosen. Die Schüler des nach ihm benannten Julius-Mosen-Gymnasiums in Oelsnitz (Vogtland) pflegen die Verbindung zu Andreas Hofer durch Fahrten nach Südtirol und Auftritten von Musik- und Gesangsgruppen in Bozen. Umgekehrt nehmen Tiroler Schützenabordnungen an Veranstaltungen in Mosens Heimat teil.

Andreas Hofer liegt seit 1823 in der Hofkirche in Innsbruck begraben. Er gilt Teilen der Bevölkerung als Nationalheld, und sein Einsatz wird in einer Reihe von Denkmälern geehrt. Alljährlich wird er am 20. Februar als Vaterlandsheld gefeiert. Immer wieder wurden auch kritische Stimmen gegen die politische Mythologisierung des nicht zuletzt auch aus "religiösem Fundamentalismus" geführten Aufstandes und seines bekanntesten Anführers laut.

In engem Zusammenhang mit den Kämpfen der napoleonischen Zeit steht auch das alljährlich in ganz Tirol feierlich begangene Herz-Jesu-Fest: Als 1796 Tirol von französischen Truppen bedroht war, gelobte der Tiroler Landtag, alljährlich das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen, was noch heute mit feierlichen Gottesdiensten, Prozessionen und Bergfeuern geschieht.


Rezeption

Mit seinem Buch "Des Hofers neue Kleider" hat Siegfried Steinlechner 2000 eine erste umfassende Rezeptionsgeschichte Andreas Hofers vorgelegt. Demnach sei Hofer selbst zwar keineswegs als Nationalheld zu sehen und 1848 sei er selbst in Tirol eher belächelt worden. Mit dem Aufstieg der Deutschnationalen in Tirol wurde er jedoch zu jener Figur des nationalen Widerstandes verklärt. Deshalb finden sich im Andreas-Hofer-Lied /Text von 1831) auch die Worte "ganz Deutschland lag in Schmach und Schmerz", als der Tod Hofers besungen wird. Von den Nationalsozialisten wurde Andreas Hofer wiederum als Verteidiger des Deutschtums gegen Italien und Frankreich ins Spiel gebracht, Bozen als Mythos der "letzten deutschen Stadt" aufgebaut, die von Hofer verteidigt worden sei.

1899 widmete sich der heimatverbundene Autor Franz Kranewitter der Tiroler Vergangenheit: das Drama über Andreas Hofer unter dem Titel "Andre Hofer" entstand. Dieses wurde u.a. von den Tiroler Volksschauspielen in Telfs wiederentdeckt und 1984 unter der Regie von Klaus Rohrmoser aufgeführt.

1984 erhielt der Andreas-Hofer-Mythos neuen Aufschwung durch die Feier des 175-Jahr-Jubiläums. Insbesondere der öffentliche Konflikt um die "Dornenkrone", eine mehrere Meter durchmessende Metallkrone, die von den Tiroler Schützen beim Festzug mitgetragen wurde, war prägend für das Land. Die Dornenkrone wurde vom Brenner bis nach Innsbruck getragen und sollte dort verbleiben. Ein öffentlicher Aufschrei der gleichzeitig erwachenden Tiroler Alternativ- und Intellektuellenszene hat dies jedoch verhindert. Die Diskussion um die Dornenkrone war einer der Marksteine für das Entstehen der Liste für ein anderes Tirol, aus der schließlich die Tiroler Grünen hervorgehen sollten. Die Dornenkrone befindet sich heute etwa 30 Kilometer westlich von Innsbruck in der Marktgemeinde Telfs auf dem Privatgelände eines Industriellen.

2001 wurde die Lebensgeschichte Andreas Hofers in dem Film Andreas Hofer 1809 – Die Freiheit des Adlers von Xaver Schwarzenberger verfilmt; Hauptrollen: Tobias Moretti (Andreas Hofer), Franz Xaver Kroetz (Joachim Haspinger) und Martina Gedeck (Mariandl).

2004 sorgte Andreas Hofer wieder für breite Diskussionen in Tirol. Auf die Melodie des Andreas-Hofer-Liedes gibt es nämlich unterschiedliche Texte, darunter auch sozialdemokratische und sozialistische, darunter auch "Dem Morgenrot entgegen." Als dieses Lied öffentlich auf einer Feier der SPÖ gesungen wurde, kam es zu einer Anzeige durch Otto Sarnthein, Bundesobmann der Tiroler Schützen. Ein Landesgesetz aus dem Jahr 1948 sah für den Fall, dass zur Melodie ein abweichender Text gesungen wird, bis zu vier Wochen Arrest vor. In einer Sitzung des Tiroler Landtages im November 2004 wurde der Gesetzestext leicht abgeändert. Die Landtagssitzung gilt als legendär, weil die ÖVP unter Landeshauptmann Herwig van Staa erklärte, den Grünen gehöre "eine links und rechts" dafür, dass sie sich gegen die Mythisierung von Andreas Hofer in der Landeshymne aussprachen.

2006 kam es erneut zur großer Aufregung in Tirol. Der Landtag hatte beschlossen, das Innsbrucker Riesenrundgemälde zu verlegen und ein "Museum der Tiroler Wehrhaftigkeit" am Bergisel zu errichten, in dem die Geschichte Tirol vom Landlibell 1511 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 dargestellt werden sollte. Der Klubobmann der Innsbrucker Grünen, Gerhard Fritz, hatte daraufhin erklärt, Andreas Hofer sei weniger ein Freiheitskämpfer als vielmehr mit einem "obersten Taliban" zu vergleichen gewesen. Der Grüne Klubobmann Georg Willi erklärte, Andreas Hofer sei "erzkonservativ" gewesen, und auf diese Wortmeldungen brach eine Diskussion los, in der Fritz Dinkhauser von der ÖVP die Grünen als "Hosenscheißer" bezeichnete, die lieber Lebende beleidigen sollten als Andreas Hofer in den Schmutz zu ziehen.

2009 werden sich die 18. Braunauer Zeitgeschichte-Tage zum Thema "Das Wirtshaus als politischer Ort" mit Andreas Hofer als Gastwirt beschäftigen.


Quelle:

( Quelle: wikipedia.org )


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