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Aspekte des Regiseurs

Vom Abendmahl bis zu Kreuzweg, vom Ölberg bis zur Pieta haben wird die Bilderfolge der Passion im Kopf. Vor 500 Jahren sind diese Bilder geprägt worden, u. a. von Albrecht Dürer. Die Tradition in Tirol reicht aber noch weiter zurück. Adolf Pichler (wir kennen ihn als Bergsteiger und der Hütte im Senderstal, die nach ihm benannt ist) war einer der ersten (1850), die sich für die Geschichte und die Weiterführung Tiroler Passionsspiele interessiert hatten. Auffallend ist bei den Bildern, die sich uns nach der Tradition ein geprägt haben, dass die Passion ursprünglich als heilsgeschichtliches Geschehen gezeigt worden war und dann zunehmen historisierend gespielt wurde. Aus der Passion sind Leiden - Christ - Spiele geworden.

In ihnen geht es in erster Linie um den Konflikt zwischen den jüdischen Hohen Priestern und Jesu mit seinen Jüngern. Die einen werden als die Bösen und die anderen als die Guten gekennzeichnet. Und wenn es einer der Guten mit den Bösen hält, dann ist er ein Verräter. Das ist die besondere Rolle des Judas.

Solange Passionsspiele die Römer als Machthaber und Weltbeherscher weitgehend aus dem Spiel lassen und sich fast alles um das Wechselspiel zwischen den Guten (Jüngern) und den Bösen (Juden) dreht, sind Passionsspiele nicht frei von antisemitischen Tendenzen.

Die Passion Grinzens bringt nicht nur verstärkt Aspekte des Ringens um die Befreiung aus dem Joch einer die Welt beherrschenden Macht ins Spiel, sondern bezieht weit über die Tradition hinaus Schicksale vom Frauen in das Geschehen mit ein. In der Besetzungsliste der Oberammergauer Passion von 1950 sind von angeführten 70 Sprechrollen ganze 4 weiblich. In Grinzens stehen 25 männlichen Sprechrollen immerhin 17 weibliche gegenüber.

Mit neuen Mitteln, aber doch ganz aus der Tradition heraus gewachsen möchte die Passion Grinzens Laiengottesdienst sein.

Wir wollen uns ein Stück Heilsgeschichte vergegenwärtigen , mit bescheidenen Mitteln, hin und wieder nur andeutend, hin und wieder erzählend und dann wieder durch dramatisches Spielen. Wir wollen aber nicht in Rollen schlüpfen sondern mit eigenen Mitteln Trauer, Leid, Freude, Liebe, Hoffnung und was der großen Gefühle mehr sind nachempfinden und miteinander teilen.

Ekkehard Schönwiese